Wie kommen wir aus dem (globalen) Rechtsruck und zunehmender Polarisierung politischer Seiten heraus?

TLDR: Frage steht oben, selbst bei AFD-Verbot schwierig zu beantworten - wie ich finde.

Alles meine Wahrnehmung - ich habe hier nichts an Daten geprüft oder so.

Ich merke, wie sich unsere Gesellschaft immer mehr polarisiert. Auch ich.

Während ich mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sicher bin, dass die AFD verfassungswidrig ist, die FDP und CDU, sowie "konservative" Medien gefühlt nur vom drohenden Linksruck und "links-grün-versifft" reden, wird nun auf Seiten der Grünen, SPD und der Linken (mMn zurecht) auf alle anderen drei Parteien eingehackt. Keine politische Seite diffamiert die andere nicht auf brutalste Weise.

Laut Böhme ist zumindest der Rechtruck ein globales Phänomen. Jetzt wollte ich meine eigene Einstellung mal prüfen, da ich offensichtlich zu viel auf Reddit derzeit bin und habe im WSJ (wall street journal) nach Artikeln gesucht. Wieso diese Zeitschrift? Sie sitzt im Ausland und ich kann sie klar einem eher konservativen "Finanzfeld" zuordnen. Dort wird Herr Merz in einem Kommentar von Piatov mit Trump verglichen. Von Protesten gegen Rechts habe ich noch nichts auf dem WSJ gesehen (und hätte dies auch nicht erwartet, lediglich noch den Beitrag). Andere Quellen bieten natürlich wieder ein anderes Bild und berichten über die Proteste (BBC z.B.).

Ich habe heute zudem einen Live-Stream der Montagsdemo von Nürnberg (AFD) angesehen. Mit der einzigen Ausnahme, das ich eben weiß, das die AFD rechtsextrem ist, waren die dort angesprochenen Ansichten erstaunlich ähnlich zu denen der eher Linken (Anschuldigen der "Gegner" als Faschisten, Demo für die Demokratie). Der Stream war zugegebenermaßen etwas verstörend. Aus Sicht der AFD-Demonstranten hat die Anschuldigung, sie seien Nazis, nur dafür gesorgt, dass sie was von "Demokratie schützen" geredet haben. Und aus deren Sicht kann ich das leider absolut verstehen.

Ich denke nicht, dass die Mehrheit an AFD-Wähler die übelsten Nationalsozialisten sind und sich KZs wünschen, sondern vielmehr, dass - wie Böhme schreibt - sie sich nur maximal von der Politik & Wirtschaft benachteiligt fühlen. Zudem habe ich mit einigen AFD-Wählern, die unter mein Post kommentiert hatten, geschrieben (44k people demonstrate against the far right in Stuttgart). Überwiegend extrem "feste" Meinungen. Es gab aber auch ein paar, die zugegeben haben, sie einfach nur aus Protest zu wählen und die Parteipunkte gar nicht umgesetzt sehen wollen. Leider auch ein vermutlich ausländischer Rechte, der z.B. den dt. Verfassungsschutz als Quelle abgelehnt hatten (vllt. auch ein Troll?).

Wie kommen wir da wieder raus? Was müsste eurer Meinung politische Sofortmaßnahmen sein, welche mittelfristig und langfristigen Maßnahmen sind notwendig?
(Gemeint ist damit maximal die EU, aber eher in D)