Nachbarn aus der Hölle im Gemeindebau

Hallo Schwarmintelligenz,

ich schreibe hier mit einem Throwaway-Account, weil ich nicht erkannt werden möchte. Langsam stoße ich an meine mentale Grenze und hoffe, ihr könnt mir irgendwie helfen.

Meine Freundin und ich sind vor etwa vier Jahren in eine Gemeindewohnung gezogen. Anfangs war alles ruhig, aber vor etwa drei Jahren haben die Pensionisten über uns angefangen, regelmäßig Besuch zu bekommen – vermutlich ihre Enkelkinder. Diese Kinder rennen stundenlang, teilweise bis zu acht Stunden, durch die Wohnung. Die Nachbarn neben ihnen oder uns scheint das nicht zu stören. Besonders schlimm ist es, wenn der Lärm abends beginnt, manchmal zwischen 20 und 23 Uhr.

Meine Freundin hat vor zwei Jahren – nachdem wir es ein Jahr ertragen hatten – versucht, höflich mit ihnen zu reden, aber sie wurde angeschnauzt. Die Nachbarn meinten nur, sie könnten nichts tun, es seien schließlich Kinder, und sie wohnen ja schon seit 25 Jahren hier. Dabei handelt es sich um eine 50 m² große Wohnung, in der die Kinder den ganzen Tag auf und ab rennen – obwohl in der Nähe zwei Parks sind.

Nach einem weiteren halben Jahr ist meine Freundin nochmal hochgegangen, aber es war wieder dasselbe Ergebnis. Ein paar Monate später bin ich komplett ausgerastet, als das Rennen um 6 Uhr früh angefangen hat, und habe sie angeschrien, weil man mit ihnen offenbar nicht vernünftig reden kann. Danach war es tatsächlich für 1–2 Monate ruhiger und sie scheinen Teppiche ausgelegt zu haben. Aber in letzter Zeit wird es wieder lauter. Sie scheinen einfach nicht zu verstehen, dass mehrere Kinder, die rennen, bei uns die Decke wackeln lassen.

Noch dazu hört man sie nachts ständig stampfend durch die Wohnung gehen. Pro Nacht wachen wir mindestens einmal auf.

Die Situation eskaliert vor allem an Wochenenden: Letztes Wochenende waren insgesamt neun Leute in dieser winzigen Wohnung – 3 Kinder, die 2 Pensionisten und vermutlich die Eltern der Kinder. Den ganzen Tag hört man nur Stampfen, Möbelrücken, Türen und Kästen, die auf- und zugeschlagen werden, und natürlich das Rennen der Kinder. Wenn man sie anschreit oder gegen die Decke klopft, schaffen sie es komischerweise, den Rest des Tages ruhig zu sein. Sie könnten also Rücksicht nehmen, tun es aber nicht.

Ich weiß aus Erfahrung, dass Wiener Wohnen bei solchen Fällen nichts oder wenig unternimmt. Meine Freundin und ich studieren und arbeiten. Am Wochenende wollen wir lernen oder uns entspannen, da wir ohnehin schon genug Stress haben. Der Lärm macht das unmöglich. Noise-Cancelling-Kopfhörer helfen leider auch nicht gegen das Stampfen und ich will auch nicht in meiner Wohnung immer Kopfhörer tragen um normal existieren zu können.

Welche Optionen haben wir noch, außer „nuklearen Optionen“ wie Kleber ins Schloss schmieren oder vor die Tür scheißen? Wir sind beide mittlerweile mental komplett am Ende und extrem depressiv, da der Umzug und die Einrichtung uns viel gekostet haben und unser Budget knapp ist. Ich habe mittlerweile einen regelrechten Hass auf diese Menschen entwickelt...

Vielen Dank für mögliche Tipps!